Was uns vom Glücklichsein abhält

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Neulich habe ich ein Buch zum Thema „Zeitmanagement“ gelesen. Ein Kapitel dieses Buches handelte davon, was man im Leben erreichen möchte, was der „Nutzen des eigenen Lebens“ ist. In diesem Zusammenhang sollte man als Leser unter anderem folgende Frage beantworten: „Welche Menschen in deinem Umfeld sind glücklich und warum sind sie das?“
Zuerst dachte ich, dass diese Frage sehr schnell zu beantworten wäre und, dass mir sich er auf Anhieb viele glückliche Menschen in meinem Umfeld einfallen würden. Doch weit gefehlt… Spontan ist mir ist tatsächlich nur ein einziger Mensch eingefallen von dem ich annehme, dass er wirklich glücklich ist.
Und dann kam lange nichts…
So saß ich also ein paar Minuten vor meinem Buch und habe darüber nachgedacht, wer in meinem Umfeld eigentlich wirklich glücklich ist. Es ist mir tatsächlich sehr schwer gefallen, diese Frage zu beantworten und ich habe dann überlegt, woran das liegt. Ich habe dann für mich ein paar Faktoren gefunden, die dazu beitragen könnten.

 

Ich frage nicht nach, ob die Menschen glücklich sind.
Nach einigem Überlegen habe ich mich gefragt: Wann habe ich eigentlich das letzte Mal tatsächlich jemanden in meinem direkten Umfeld gefragt ob er oder sie glücklich ist? Ich glaube das passiert sehr selten…
Wenn wir Freunde, Familie oder Bekannte länger nicht gesehen haben lautet die Standardfrage, zumindest bei uns in Deutschland, meist: „Wie geht’s dir?“ Und die allermeisten Menschen antworten dann „Jaja, ganz gut.“ Oder so etwas wie „Ja, geht gut. Bei mir passiert ja auch nichts Neues, alles beim Alten.“ Oder wir fragen konkret: „Was gibt’s Neues im Job, wie geht es der Familie/den Kindern?“ Wir fragen aber nie „Bist du glücklich?“
Es könnte also sein, dass ich einfach nichts vom Glück meiner Mitmenschen weiß, da ich sie gar nicht aktiv danach frage.
Und damit kam mir der nächste Gedanke:

 

Die Menschen kommunizieren meist gar nicht, dass sie glücklich sind.
Ich kenne nur sehr wenige Menschen, die es überhaupt kommunizieren, wenn sie glücklich sind.
Wenn du an die letzte Zeit zurückdenkst oder auch noch viel weiter zurück: Wann hat dir schon einmal jemand wirklich direkt gesagt, „Ich bin glücklich.“?
Egal ob das nun der Job, die Familie oder sogar ein allumfassendes Glücklichsein ist. Ich musste wirklich sehr, sehr lange darüber nachdenken, wann mir das tatsächlich jemand zum letzten Mal gesagt hat. Ich glaube sogar, dass mir noch nie irgendjemand in dieser Deutlichkeit gesagt hat, dass er oder sie in seinem Leben komplett glücklich ist.
Die nächste Frage, die sich mir daraufhin gestellt hat: Woran liegt es, dass nur sehr wenige Menschen kommunizieren, dass sie glücklich sind? Eine Antwort, die mir in den Sinn kam war folgende:

 

Die Menschen kommunizieren eher, dass sie nicht glücklich sind.
Allgemein wird dieser Punkt bei uns auch gerne als „jammern“ bezeichnet. 😉
Und ich persönlich habe den Eindruck, dass wir Menschen hier in Deutschland sehr viel und manchmal auch sehr gerne auf einem hohen Niveau jammern.
Natürlich gibt es auch in meinem Leben Bereiche, bei denen ich denke „Mensch, das könnte jetzt aber wirklich doch besser sein.“ Oft habe ich aber das Gefühl, dass die allermeisten Menschen sich nur oder zumindest mehr auf das Negative in ihrem Leben konzentrieren. Und das kommunizieren sie dann natürlich auch.
Wenn du jetzt noch einmal einen Schritt zurück gehst und darüber nachdenkst, wie viele Menschen dir in letzter Zeit erzählt haben, womit sie in ihrem Leben nicht glücklich sind, wo ihnen etwas fehlt, wo etwas besser sein könnte, wie viele fallen dir ein? Ich wette, dass es mehr sind als auf die Frage, wer in deinem Umfeld eigentlich glücklich ist, oder?
Dadurch also, dass viele Menschen sich eher die negativen Dinge in ihrem Leben konzentrieren, kommunizieren sie natürlich auch eher das Negative.
Das gilt übrigens nicht nur für die Kommunikation nach Außen. Auch mit uns selbst stehen wir ständig in einem „inneren Dialog“.
Unsere Gedanken und Überlegungen, über uns selbst oder andere, sie begleiten uns tagtäglich.
Und die meisten Menschen beschäftigen sich auch hier eher mit den negativen Gedanken bzw. mit den Dingen, die vielleicht noch nicht optimal laufen oder noch nicht perfekt sind. Gedankengänge wie „Dafür bin ich nicht gut genug.“ oder „Warum geht das bei mir nicht besser?“ kennt sicher jeder. Und mit diesen Gedanken konzentrieren wir uns natürlich auch wieder auf das Negative, auf das was uns fehlt, was uns unzufrieden macht. Dass hierbei keine Glücksgefühle aufkommen können ist klar.
Bei all dem Nachdenken hierüber habe ich mich selbst noch bei etwas anderem ertappt:

 

Ich gehe davon aus, dass die Menschen nicht ganzheitlich glücklich sind.
Einfach, weil sie es nicht kommunizieren oder mir eben eher das Negative zu Ohren kommt. So hat sich für mich in meinem Kopf bei manchen Mitmenschen das Bild gefestigt, dass sie einfach nicht glücklich sind.
Vielleicht geht es dir ja auch so? Wenn du jetzt spontan an deinen Partner, deine Freunde oder deine Familie denkst: Gehst du davon aus, dass sie glücklich sind? Oder glaubst du, sie sind eher unglücklich?
Je länger ich hierüber nachgedacht habe, desto mehr kam ich auf Folgendes: Die meisten Menschen in meinem Umfeld haben natürlich bestimmte Bereiche in ihrem Leben in denen sie glücklich sind und genauso gibt es Bereiche, in denen sie unzufrieden sind.
Wir teilen unser Leben meistens in Bereiche auf: Job, Schule, Partnerschaft, Kinder, Freizeit etc. Diese werden dann separat betrachtet und bewertet.
Warum ist das so? Warum haben wir die Tendenz, unser Leben in Bereiche aufzuteilen und es nicht „als Ganzes“ zu betrachten?
Dieser Gedanken hat mich so sehr beschäftigt, dass ich beschlossen habe, diesem Thema einen eigenen Blogartikel zu widmen, der demnächst erscheint. 🙂
Unterm Strich blieb mir also hier die Frage: Kann der Mensch überhaupt „ganzheitlich“ glücklich sein? Kann man aus tiefstem Herzen sagen: „Ja, ich bin glücklich mit meinem gesamten Leben.“? Ist es überhaupt möglich „allumfassend“ glücklich zu sein?

 

Dem Glück Raum geben
Zum Abschluss habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie wir dem Glück mehr Raum geben können und möchte dich daher einladen die folgenden Übungen in deinem Alltag auszuprobieren und dir ein paar Fragen zu stellen:
Was bedeutet Glück für mich?
Wie bin ich, wenn ich glücklich bin?
Wie viele Menschen kenne ich, die glücklich sind und warum sind sie das?
In welchen Bereichen meines Lebens bin ich glücklich?
Was genau macht mich glücklich (Tätigkeiten/Fähigkeiten/Gedanken etc.)?
Was würde mich noch glücklich machen?
Was genau brauche ich, um glücklich zu sein?
Wie kann ich diese Dingen öfter in mein Leben holen?

 

Kommuniziere, was dich glücklich und happy macht! Nach Außen und vor allem auch nach Innen!
Teile mit den Menschen, was toll ist an deinem Leben, was dich glücklich macht! Und teile es vor allem auch mit dir selbst. Sage es dir! Oder noch besser, schreib es dir auf!
Hierzu möchte ich dir folgende kleine Übung vorstellen:
Nimm dir dein leeres Marmeladenglas o.ä., welches du für dich gut sichtbar in deiner Wohnung aufstellst (auf dem Nachttisch, in der Küche…).
Schreibe nun jeden Tag auf einen kleinen Zettel, was dich an diesem Tag glücklich gemacht hat, was positiv war.
Schreibe am besten nicht alles auf einen Zettel, sondern vergib einzelne Zettel. Diese Notizen steckst du nun in dein Marmeladenglas.
Am Ende der Woche machst du „Kassensturz“ und liest dir all die kleinen, positiven Notizen noch einmal durch. Ich wette, dass da ganz schön viel Positives zusammen kommt! 🙂
Dadurch gibst du dem Glück und den positiven Dingen in deinem Leben einen ganz anderen Raum und lenkst somit deine Aufmerksamkeit automatisch weg von negativen Gedanken und Ideen.
Viel Spaß dabei und wenn du möchtest, berichte gerne in den Kommentaren von deinem Ergebnis. 🙂
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